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Am vergangenen Wochenende fand in Oberösterreich ein außergewöhnliches Judo-Kata-Event statt: der bislang größte Kata-Kurs, den es in Österreich je gegeben hat! Mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Slowenien und Tschechien setzte dieser Expert Workshop neue Maßstäbe für die Weiterentwicklung und den internationalen Austausch im Bereich Kata.
Ein einzigartiges Format mit internationaler Expertise
Der Workshop war als Expert-Event im Rahmen unseres Erasmus-Projekts konzipiert und bildete das erste offizielle Event dieses internationalen Vorhabens. Besonders erfreulich war die breite Beteiligung von Expertinnen und Experten aus unseren Partnerländern, die sich aktiv einbrachten und wertvolle Impulse setzten. Der oberösterreichische Landesverband stellte die Halle zur Verfügung und sorgte gemeinsam mit Günter Deschka für einen reibungslosen organisatorischen Ablauf.
Verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung des Workshops waren Alexander Dick und Vanessa Wenzl. Sie leiteten die Theorieeinheiten des Erasmus-Projekts unter dem Titel “Benefits of Kata for Physical and Mental Development”. In diesen Sessions wurden nicht nur Vorträge gehalten, sondern es fanden auch offene Diskussionsrunden statt, in denen die Teilnehmer ihre Erfahrungen austauschten. Dabei wurden Vorteile, Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für die Weiterentwicklung von Kata erarbeitet. Die Erkenntnisse flossen in eine begleitende Präsentation ein, die den Austausch visuell unterstützte.
Besonders erfreulich war, dass auch Manfred Reisinger, Vorstandsmitglied des ÖJV, und Martin Stump, stellvertretender technischer Direktor, am ersten Tag anwesend waren. Sie beteiligten sich aktiv an den Theorieeinheiten und nahmen auch am gemeinsamen Abendessen teil. Dies wurde von den Delegationen der anderen Nationen als äußerst wertschätzend wahrgenommen und unterstrich die Bedeutung dieses Events für den österreichischen Judo-Verband.
Kata-Praxis auf höchstem Niveau
Der praktische Teil des Workshops bot ein intensives und interaktives Trainingsformat. Am ersten Tag standen Nage no Kata und Kodokan Goshin Jutsu im Fokus, ergänzt durch einen Vergleich zur Kime no Kata. Am zweiten Tag wurde der Vergleich zwischen Kodokan Goshin Jutsu und Kime no Kata vertieft, während zusätzlich die Katame no Kata sowie die Didaktik und Methodik der Nage no Kata behandelt wurden.
Die Vortragenden für die jeweiligen Einheiten waren:
- Nage no Kata (Tag 1): Matthias Heinrich, Alexander Bayer, Benjamin Stummer
- Nage no Kata Didaktik (Tag 2): Alexander Dick, Martin Hinteregger, Philipp Hinteregger
- Katame no Kata (Tag 2): Manuel Müller, Philipp Stark
- Kime no Kata & Kodokan Goshin Jutsu (Tag 1): Robert Hatzl, Martin Hinteregger, Philipp Hinteregger
- Kime no Kata & Kodokan Goshin Jutsu (Tag 2): Franz Winter, Robert Hatzl
Besonders innovativ war das didaktische Konzept: Die Teilnehmenden wurden aktiv in den Lernprozess eingebunden, was einen intensiven Austausch ermöglichte. Neben der professionellen Vermittlung der Techniken durch die Vortragenden konnten sich die Judoka gegenseitig korrigieren und von der Expertise der internationalen Gäste profitieren. Dies wurde von allen als enorme Bereicherung empfunden.
Ein besonderer Aspekt dieses Workshops war die Teilnahme von Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren. Die älteren Teilnehmer waren beeindruckt von deren Motivation und Begeisterung. Die jungen Judoka hatten nicht nur viel Spaß, sondern zeigten auch großes Interesse an der Kata-Arbeit, was den generationsübergreifenden Austausch innerhalb des Kurses zusätzlich bereicherte.
Das positive Feedback zeigt, dass dieses interaktive Format einen wichtigen Schritt in der Kata-Ausbildung darstellt und in Zukunft weitergeführt wird.
Ein würdiger Abschluss mit Ehrungen
Ein weiteres Highlight des Wochenendes war das gemeinsame Abendessen am Samstag, bei dem besondere Verdienste im österreichischen Judo gewürdigt wurden. Für ihre langjährige Tätigkeit als Kata-Judges und Dan-Prüfer wurden geehrt:
- Myriam Buda
- Günter Zinnöcker
- Anton Bamberger
- Rene Fuger
Zusätzlich wurden die aktiven Athleten Robert Hatzl und Franz Winter ausgezeichnet, die 2021 Europameister in der Kime no Kata wurden und sich seither kontinuierlich für die Kata-Entwicklung engagieren.
Dieser Expert Workshop hat gezeigt, wie wertvoll der internationale Austausch im Bereich Kata ist.